Pirnaer Grüne News (KW 43/44 2020)

Liebe Pirnaer*innen, liebe Interessierte,
aus organisatorischen Gründen gab es letzte Woche keine Zusammenfassung von Nachrichten und Meldungen, die aus „grüner“ Sicht interessant waren und sind. Dafür bekommen Sie und bekommt ihr an dieser Stelle aber eine Doppelausgabe. Diese Woche geht es also um jene Beiträge, die uns in den Kalenderwochen 43 und 44 aufgefallen sind. Sicher ist auch ein Thema dabei, dass für Sie und euch von Interesse ist. Die Zusammenfassungen sind ob der Fülle der Beiträge dieses Mal teilweise etwas kürzer als bei den vorigen News-Ausgaben.

Dieses Mal in den Pirnaer Grüne News mit dabei sind unter anderem diese Themen: Datenschutz, Open-Source-Software für München, Wasserstoff aus Plastik, Lithium aus deutschen Geothermieanlagen, Solarstrom-Rekord und mehr!
Dieses Mal in den Pirnaer Grüne News mit dabei sind unter anderem diese Themen: Datenschutz, Open-Source-Software für München, Wasserstoff aus Plastik, Lithium aus deutschen Geothermieanlagen, Solarstrom-Rekord und mehr!

Datenschutz als wichtiges Thema

In unserer digitalisierten Welt begegnet uns das Thema Datenschutz immer und immer wieder. Und wir müssen auch stetig ein Auge darauf haben, damit nicht irgendeine Regierung oder irgendein Unternehmen unnötig viele Daten abfischt und für unlautere Zwecke missbraucht. Das Thema Datenschutz spielte entsprechend in den letzten zwei Wochen in mehreren Artikeln eine große Rolle:

Open-Source-Software für den städtischen Einsatz in München

Wie Golem an dieser Stelle berichtet, treibt der Münchner Stadtrat unter der rot-grünen Koalition die Entwicklung und den Einsatz von eigener, offener Software voran. Eine solche Open-Source-Software, deren Quellcode nicht nur unabhängig entwickelt, sondern auch öffentlich gemacht wird, hat mehrere Vorteile. Nicht nur machen sich Anwender*innen unabhängig von großen Softwarekonzernen, die eventuell ihren Sitz im Ausland haben. Auch können individuelle Anpassungen einfacher und günstiger vorgenommen werden. Details zu den Hintergründen und zu den Umsetzungsplänen gibt es in der verlinkten Quelle.

In der Krise zeigt sich (mal wieder) der Charakter

Immer dagegen, immer das Gegenteil von „denen da oben“ fordern, auch wenn sie selber da oben sitzen – das ist die rechtsextreme AfD. Wie beim Spiegel zu lesen ist, störte sich die Bundestagsfraktion der AfD an der Maskenpflicht im Parlament. Sie forderte Wolfang Schäuble, der die Maskenpflicht im Parlament erlassen hatte, auf, diese wieder aufzugeben. Dies natürlich der Manier der Partei nach über ein Anwaltsschreiben. Anstatt also auch auf höchster politischer Ebene dafür Sorge zu tragen, dass alles gegen die Coronavirus-Pandemie getan wird, müssen sich die Blau-Braunen wieder als Gefährder hervortun. Aber das kennt man ja bereits vom parlamentarischen Arm des Rechtsterrorismus.

Wasserstoff aus Plastikmüll

An der University of Oxford wurde ein Recycling-Verfahren gefunden, mit dem aus Plastikmüll Wasserstoff gewonnen werden kann. „Die Chemiker Peter Edwards und Tiancun Xiao haben Abfall pulverisiert, vermischten ihn mit Eisenoxid und Aluminiumoxid, die als Katalysatoren wirken. Die Mixtur behandelten die Experten mit Mikrowellen, die Katalysatoren erhitzen. Diese geben die Wärmeenergie an die Plastikteilchen weiter, die dadurch in ihre Bestandteile zerlegt werden, in Wasserstoff und Kohlenstoff, der teilweise in Form von Nanoröhrchen produziert wird“, heißt es unter anderem in diesem Bericht zum neuen Verfahren. 

Rekord-Erzeugung von Solarstrom im Jahr 2020

Vom Stromversorger Eon kommt die hier bei heise online aufgegriffene Meldung, dass bisher in 2020 bereits rund 1 Milliarde Kilowattstunden mehr Solarstrom erzeugt wurde als im gesamten Vorjahr – und das allein in Deutschland. Insgesamt seien hierzulande bereits 43 Milliarden Kilowattstunden Solarstrom ins Netz geflossen. „Auch die gesamte Ökostromproduktion in Deutschland ist laut Eon auf Rekordkurs“, heißt es in der verlinkten Quelle. „Seit Januar hätten Windräder, Solar- und Biomasseanlagen, Wasserkraftwerke und andere erneuerbare Energiequellen rund 195 Milliarden Kilowattstunden Strom eingespeist.

Deutsche Lithium-Gewinnung aus Geothermieanlagen

Lithium ist ein wichtiger Rohstoff, der in verschiedenen Bereichen der Technik vorkommt, vor allem in Batterien und Lithium-Ionen-Akkus. Doch die Förderung dieses Stoffs ist mit aktuellen Verfahren nicht nur sehr aufwändig, sondern oftmals auch umweltschädlich. Sowohl in Südamerika als auch in Australien ist die Lithium-Förderung daher ein umstrittenes Thema. Geolog*innen des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) haben nun eine Möglichkeit entwickelt, Lithium in Deutschland zu gewinnen. Dafür wird das Abwasser von Geothermieanlagen, welche Grundwasser in Wärmetauschern zur Stromerzeugung nutzen, verwendet. Laut KIT-Schätzungen könnten so allein in einer Anlage jährlich bis zu 800 Tonnen Lithium gewonnen werden. Weitere Details und Grafiken zur Erklärung gibt es bei heise online.

Der überwältigende Rassismus in der Covid-Berichterstattung

Westliche, vornehmlich von weißen Menschen erstellte Medien zeichnen oft ein Bild von der Welt, das sich auf Nordamerika und Europa konzentriert. Wenn Länder als „entwickelt“ oder „industrialisiert“ (also im Grunde „reich“) gelten, dann können sie ebenfalls den Weg in die Medien finden. Andere werden gern ausgeklammert – wie der Großteil von Asien, Südamerika und Afrika. Das gilt selbst dann, wenn im Kampf gegen das Coronavirus Länder auf diesen Kontinenten effektivere Maßnahmen haben, diese konsequenter durchführen und wesentlich stärkere Erfolge zu verzeichnen haben. Darauf geht auch Indi Samarajiva in seinem Kommentar „The Overwhelming Racism Of COVID Coverage“ ein. Im Hinblick auf den US-amerikanischen Blick auf Europa heißt es: „It’s a burning trash can next to a dumpster fire, good only in comparison. 

Hinweis auf Webseite des Landratsamtes

Und wie so ziemlich jede Woche hier noch ein Hinweis auf die Webseite https://www.landratsamt-pirna.de/coronavirus.html, auf der Sie und ihr die aktuellen Zahlen der positiv gemeldeten SARS-CoV-2-Tests aus dem Landkreis Sächsische Schweiz Osterzgebirge findet. Mit Stand vom 31.10.2020, 13:00 Uhr gab es 571 Fälle, einen Inzidenzwert von 126 und damit auch an dieser Stelle wieder einmal den Appell, an der Eindämmung der Coronagefahr mitzuwirken. Maske tragen, Abstand halten, Hände waschen und Kontakte (falls möglich) vermeiden – das ist oftmals nicht schwer und bringt gleichzeitig sehr viel. Auf der verlinkten Seite gibt es auch Details zu Hygienekonzepten, ein FAQ, Kontaktinformationen und mehr.

Themenfindung: Jan Hamisch und Johannes Domke / Text: Johannes Domke