Heute besuchte Wolfram Günther, Sächsischer Staatsminister für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft die Stadtwerke in Pirna sowie das Berufliche Schulzentrum „Friedrich Siemens“ in Pirna. Im Schulzentrum wurde er von Schüler/innen und Auszubildenden aus verschiedenen Bereichen erwartet. Darunter waren z. B. angehende Maurer und Techniker, Heizungsbauer sowie Schüler/innen aus dem beruflichen gymnasialen Zweig.
Jugendliche haben viele Fragen
Nach den freundlichen begrüßenden Worten durch den stellvertretenden Schulleiter Herrn Bastian gab es keine große Kunstpause. Die Jugendlichen legten gleich los mit ihren Fragen. Dabei ging es um Alternativen zur regen Bautätigkeit in der energiefressenden und dabei CO2 emittierenden Baubranche, die Sinnhaftigkeit von Atomkraftwerken, die Schwierigkeiten der Mobilität auf dem Lande, die Reaktionen auf den Klimawandel weltweit und den Beitrag Deutschlands. Der Minister wurde nach Entwicklungen, Konzepten und Strategien gefragt. Ihm gelang es gut, die Komplexität der anzustoßenden und auch durchzuhaltenden Veränderungen darzustellen. Er konnte an vielen Beispielen zeigen, wie eine Weichenstellung viele andere nach sich zieht. Dass Atomkraft keine Option darstellt, weder billiger noch nachhaltiger ist als die Erneuerbaren, dass weltweit noch kein sicheres Endlager gefunden wurde und der hochradioaktive Müll noch mindestens 30 000 Jahre strahlen wird, dass Deutschland Strom z. B. nach Frankreich exportiert – das alles löste Nachdenklichkeit aus. Eine Frage verblüffte den Minister dann aber doch: „Lohnt sich denn das alles, dieser ganze Aufwand?“, fragte ein Schüler. Die Verzagtheit des Jugendlichen traf auf das Vertrauen in die Handlungsfähigkeit von uns Menschen. Ob es den jungen Mann wohl überzeugt hat?
Übergabe des Fotobuches
Am Ende der Veranstaltung konnte ich dem Minister noch das wunderbare Fotobuch von Irina Hradsky mit der Flora und Fauna aus dem Liebethaler Grund überreichen. Ich habe informiert über unseren Kampf um die Erhaltung des verwunschenen Tales der Wesenitz. Dann wartete schon der nächste Termin auf Wolfram Günther.


Fazit
Die Jugendlichen im BSZ Pirna haben heute einen Minister „zum Anfassen“ erlebt. Einen, der sich hochkompetent, gut gelaunt und sehr eloquent ihren Fragen stellte, der nichts übel nahm und manchen Irrglauben richtig stellen konnte. Sie haben die sich ihnen bietende Möglichkeit der Befragung reichlich genutzt. Ich habe mich sehr gefreut, dabei sein zu können und stellte einmal mehr fest: Jugendliche und Kinder brauchen im politischen Leben von Pirna unbedingt eine Stimme!!!
Dr. Bärbel Falke
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