Dr. Stefan Thiel

Ich, Dr.med.Stefan Thiel, wurde 1962 in Freiberg geboren, habe drei Kinder und vier Enkel. Ich kandidiere als Parteiloser auf der offenen Liste von Bündnis 90/Die Grünen für den Pirnaer Stadtrat.

Seit 1984 lebe ich in Pirna. Unsere Verantwortung für die gesamte Erde hat mich mit der Agendabewegung in Berührung gebracht. Dabei geht es um die von Deutschland und auch Pirna ratifizierte Forderung, nur Entscheidungen zu treffen, die ökonomische, ökologische und soziale Aspekte gleich wichtig nehmen und negative Auswirkungen auf nachfolgende Generationen ausschließen. Das wird meist ignoriert und muss sich auch in Pirna ändern. Es geht um Generationengerechtigkeit.

Ich habe Zahnmedizin und Medizin studiert und bin seit über 25 Jahren als Hausarzt in Pirna tätig. Tagtäglich erlebe ich eine erschreckende Zunahme psychischer Erkrankungen. Das allenthalben angestrebte Wachstum mit der resultierenden Arbeitsverdichtung, dem abnehmenden Zusammenhalt der Menschen, der Konkurrenz untereinander macht krank. Die zunehmende Schere hinsichtlich des Vermögens und der Lebenswelten spalten auch in Pirna die Gesellschaft. Hier muss unsere Stadt gegenhalten, um lebenswert zu bleiben. Gemeinwohl muss vor Investorenwohl gehen.

Wir müssen die Reduzierung der Biomasse innerhalb des Stadtgebietes stoppen, indem wir das Fällen und Stutzen von Bäumen einschränken, wieder mehr Bäume innerhalb der Bebauung pflanzen, für schattige Wege und Plätze sorgen, um den Bürgern ein gesundes Umfeld zu ermöglichen. Die Flächenversiegelung muss gestoppt werden. Lebensqualität muss vor Gewinnoptimierung stehen.

Der IPO ist für Pirna das mit Abstand gefährlichste Projekt seit der Wende. Es ist einfach nicht vorstellbar, dass auch nur ein Teil der erhofften und versprochenen positiven Erwartungen eintritt. Die Risiken sind extrem groß und im Falle der Realisierung werden massive Nachteile mit sehr großer Sicherheit unser Leben hier verschlechtern. Die Wahrscheinlichkeit einer finanziellen, sozialen und ökologischen Katastrophe ist sehr sehr groß. Dieses Projekt muss gestoppt und andere Wege der Wirtschaftsförderung beschritten werden .

Ab 1999 war ich bereits im Stadtrat, habe standespolitisch in der Ärztekammer und Kassenärztlichen Vereinigung für mehr Gerechtigkeit vor allem für diejenigen gestritten, die keine Lobby hatten. Mir geht es sehr um die immer weniger gegebene Gerechtigkeit.

Da Globalisierung und Klimawandel unsere Welt verändern werden, müssen regionale Wertschöpfungsketten gestärkt werden. Eine Kleinteiligkeit und Diversität wirtschaftlicher Strukturen möglichst in der Hand der Eigentümer ist anpassungsfähiger und entsprechend krisenfester. Diese sollte entsprechend unterstützt werden.

Ein Grundbedürfnis des Menschen ist die Sicherheit. Diesem muss im äußeren Rahmen u.a. durch Polizei, Verordnungen usw. ausreichend Rechnung getragen werden. Gleichzeitig geht es um die
gefühlte Sicherheit hinsichtlich sozialer Gegebenheiten, einer transparenten Politik, dem Bedürfnis, in einer gesunden Stadt mit einer positiven Zukunft zu leben. Dafür bedarf es der Wahrnehmung der Interessen aller Menschen.

Ich halte eine offene, wertschätzende Kommunikation und absolute Ehrlichkeit für eine Grundvoraussetzung, um Menschen zu erreichen. Und die Teilhabe möglichst aller Bürger an Entscheidungsprozessen in der Stadt macht dieselbe erst lebenswert.

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