Mobilitätskonzept für alle Teilnehmenden entwickeln

Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (adfc) hat seine Ergebnisse zur Fahrradfreundlichkeit 2018 veröffentlicht. Pirna schließt erneut mit einer Note im 4er-Bereich ab. In der schulischen Abschlussprüfung würde man sagen, dass man bestanden, aber keine guten Leistungen erbracht hat. „Man bemühte sich stets.“, kommentiert Nino Haustein, Sprecher Bündnis90/Die Grünen Pirna. In der Gesamtbilanz werden als positiv die Angebote an Leihfahrrädern und die geringen Raddiebstähle genannt. Positiv genannt wird auch die Nutzung von Rädern von jung bis alt. „Der Bericht des adfc belegt klar, dass alle Altersgruppen in Pirna mit dem Rad unterwegs sind – Schulkinder genauso wie Rentnerinnen oder Arbeitstätige.“, entnimmt Haustein dem Bericht. Als negativ genannt wird hingegen, dass die Radwege im Winter nicht oder nur mangelhaft geräumt würden, schlechte bis keine Wegweisung und nur wenige Einbahnstraße für Radfahrende geöffnet seien. „Gerade der schlechte bis fehlende Winterdienst auf Radwegen führt dazu, dass Radfahrerinnen und Radfahrer auf die Straße ausweichen müssen. Dadurch erhöht sich das Unfallrisiko sowohl für Rad als auch PKW. Ebenso verlangsamt es den Verkehr als ganzes und schafft eine unnötige Konkurrenz zwischen Auto und Fahrrad.“, kommentiert Haustein. Das spiegele sich im Sicherheitsgefühl der Radfahrenden wider, welche mit 4,5 nicht einmal die Abschlussprüfung bestanden hätte. Verschlechtert wird die Verkehrssicherheit durch die schmale Breite der Radwege und der mangelhaften Verkehrsführung an Baustellen. „Gerade für Kinder und Jugendliche auf dem Schulweg ist dies problematisch.“, so Haustein. Autofahrerinnen und Autofahrer würden desweiteren irritiert, wenn Fahrräder plötzlich verunsichert von den Radwegen abkommen, weil die Verkehrsführung es nicht anders erlaubt. Eine Verbesserung der Verkehrsplanung in Pirna müsse daher die Folge sein. Konkret sei bspw. eine 30er-Zone auf der Zehistaer Straße sinnvoll, da hier der Radweg in den letzten Wochen auf die Straße verlegt wurde. Gerade für die Kinder und Jugendlichen, die diese Strecke als Schulweg nutzen, böte eine 30er-Begrenzung mehr Sicherheit beim Radfahren. Weiterhin denkbar seien der Ausbau des Radwegenetzes oder Rechtsabbiegepfeile für Fahrräder. „Ein sicheres und modernes Verkehrskonzept betrachtet alle Menschen, die am Verkehr teilnehmen, gleichwertig: egal ob jemand mit dem Auto, dem Rad, zu Fuß oder mit Kinderwagen unterwegs ist. Straßen, Rad- und Fußwege müssen so in die Planung aufgenommen werden, dass die Sicherheit aller gewährleistet ist und Konkurrenzen sowie Unfallrisiken vermindert werden.“, fordert Haustein.