Pirnaer Grüne News (KW 37 2020) 12. September 2020 Liebe Pirnaer*innen, liebe Interessierte, willkommen bei den ersten Pirnaer Grüne News, einem wöchentlichen Nachrichten-Format auf der Webseite des Stadtverbands Pirna von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN. Hier finden Sie und findet ihr Nachrichten, Meldungen und Artikel, die auf die eine oder andere Art einen „grünen“ Bezug haben. Hinzu kommen regionale Themen, die dem Stadtverband aufgefallen sind. Neben reiner Politik, den Themen Umwelt und Klima sowie anderen vielleicht als „typisch grün“ gesehenen Themen wird es auch um Technik, direkte Demokratie und ähnliches gehen. Ein bunter Mix also. Die ersten Pirnaer Grüne News mit diesen Themen: digitaler Bundesparteitag, Warntag 2020, HTSL-Kabel für Strom, E-Mobilität als Trend- und Hassthema, Appelle an die Regierung, plastikfreies Pirna und mehr. Bundesparteitag von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN findet online statt Dieses Jahr feiern die Grünen 40-jähriges Bestehen, das Bündnis 90 besteht dabei auch schon seit 30 Jahren. Leider muss die große Geburtstagsfeier auf dem Bundesparteitag allerdings ausfallen – die Coronavirus-Pandemie ist schuld. Die intern „Bundesdelegiertenkonferenz“ (BDK) genannte Veranstaltung wird aber nicht vollends abgesagt; immerhin sollen ja auch wichtige Abstimmungen stattfinden. Sie wird nun also vom 20. bis 22. November 2020 online abgehalten. „Details zum Ablauf werden wir hier zeitnah bekannt geben“, heißt es dazu in der offiziellen Meldung auf gruene.de. Fazit zum bundesweiten Warntag: Probelauf ist fehlgeschlagen Am Donnerstag, dem 10. September 2020, fand der erste deutschlandweite „Warntag“ statt. Für diesen war geplant, dass um 11:00 Uhr verschiedene Warnsysteme (Sirenen, App-Benachrichtigungen, Radio-Ansagen, etc.) eine Warnung ausgeben, die um 11:20 Uhr widerrufen wird. Vielerorts passierte allerdings nichts – und auch über die Warn-App NINA (iOS / Android) ging das Vorhaben nicht auf. Bei unserem Mitglied Johannes Domke ging die Warnung über die App erst 11:31 Uhr ein; die Entwarnung gab es um 11:40 Uhr. Gleichzeitig wurde viel Spott zum Thema über die Plattform Twitter beobachtet. Sachlicher zusammengefasst hat das Thema z. B. die Tagesschau. HTSL-Kabel: Strom verlustfrei über weite Strecken leiten Unter dem Namen „Proline“ bietet das Unternehmen Theva aus Ismaning nahe München ein Kabel für die (nahezu) verlustfreie Übertragung von Strom an. Mit einer Spannung von 110.000 Volt und einer Stromstärke von bis zu 1.350 Ampere bietet es eine um 70% höhere Leistung als konventionelle Kupferleitungen. Das berichtet etwa das Fachmagazin Golem. Die Abkürzung HTSL für „Hochtemperatur-Supraleiter“ ist dabei vielleicht etwas irreführend, da das Kabel auf -196°C herunter gekühlt wird, damit kein Widerstand auftritt. Die aktive Kühlung rentiert sich dabei, da der (finanzielle) Verlust in herkömmlichen Kabeln höher wäre als der Aufwand für die Kühlung. Details gibt es in der verlinkten Quelle. Klimasünder nach Staaten aufgeschlüsselt: Ergebnis eindeutig Mit Bezug auf Jason Hickel, einen Wirtschaftsanthropologen der Universität London, hat das Magazin heise online einen interessanten Beitrag zu CO2-Emissionen veröffentlicht. Den Untersuchungen Hickels nach sind Europa und die USA für 80% des übermäßigen Ausstoßes verantwortlich. Dieser hat den CO2-Wert in der Atmosphäre so weit angehoben, dass er „über den kritischen Wert von 350 ppm“ gelangt ist. Der „globale Süden“ hingegen sei den Untersuchungen nach lediglich für 8% des übermäßigen CO2-Ausstoßes verantwortlich. Nach Staaten aufgeschlüsselt sind die drei größten Verursacher: USA, Russland und Deutschland. Die genauen Zahlen und weitere Details gibt’s im verlinkten Beitrag. E-Mobilität: Übergangstechnologie, Hassthema, beste Alternative Die E-Mobilität, vor allem im Hinblick auf Elektro-Autos, ist ein Trendthema, das viele begeistert, bei nicht wenigen aber auch eine fast schon militante Abwehrhaltung auslöst. Warum das so ist, welche rückwärtsgewandten Denkmuster dahinterstecken und warum E-Autos gerade die beste Alternative sind, das zeigt der Zukunftsforscher Matthias Horx bei Golem auf. Er schöpft dabei aus seinen Erfahrungen und zeigt auf, welche Art Menschen er auf Autobahnraststätten trifft und welcher Typus ihm auf der Autobahn den Mittelfinger zeigt. Am Ende gibt es noch zehn sogenannte „E-Auto-Irrtümer-Revisionen“. Wer sich für das Thema interessiert, sollte also genauso reinschauen wie jene, die E-Mobilität gern als Quatsch abtun. Zwei Appelle an die Bundesregierung In Deutschland, in Europa und in der ganzen Welt passiert täglich unglaublich viel. Gesellschaft, Wirtschaft und Politik sind stets und ständig aufgefordert, sich anzupassen, Lösungen für Probleme zu finden und die Welt zu einem besseren Ort zu machen. Gerade letzteres ist nicht immer einfach, und manchmal müssen die Verantwortlichen mit einem Appell auf das Wichtige und Richtige hingewiesen werden. Auf der Webseite von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN wird dies aktuell unter anderem mit diesen beiden Appellen getan, die Sie und die ihr unterzeichnen könnt: Nord Stream 2 stoppen, um nicht weiter ein korruptes Regime zu finanzieren Moria: Jetzt Geflüchtete aufnehmen und die humanitäre Katastrophe beenden Feuer im Flüchtlingslager Moria – die Europäische Idee wird vergessen Nicht erst seit dem Großbrand in der Nacht vom 8. auf den 9. September 2020 gibt es gravierende Probleme im Flüchtlingslager Moria auf der griechischen Insel Lesbos. Die EU versäumt es hier schon seit Jahren, eine menschenwürdige Lösung für die Geflüchteten zu finden. Das Auffanglager wurde für nicht ganz 3.000 Personen ausgelegt, zwischenzeitlich waren etwa 20.000 Menschen dort. Aktuell sind es bis zu 13.000 (laut Bundesinnenministerium 12.600). Einen Artikel zu den Problemen und Feuern haben wir bereits an dieser Stelle veröffentlicht. Das Thema wird hier nochmal aufgegriffen, weil Bundesinnenminister Seehofer (CSU) weiterhin Kommunen und Bundesländer blockiert, die mehr als die nun beschlossenen Aufnahmen stemmen können und wollen. Mit so einem Verhalten steuert die EU auf die nächste Katastrophe zu. Turbado – Vermeintlich gekaufte Geräte wurden nur vermietet Nach der EU-Politik nun etwas eher Lokales. Denn das Landgericht Berlin hat ein Urteil gegen den Online-Händler Turbado gesprochen. Dieser hatte in seinem Shop technische Geräte wie Spielkonsolen, Smartphones und Tablets vermietet ohne den Mietcharakter des Angebots klar herauszustellen. Alles sah nach einem Kauf aus, sodass Kund*innen vorerst gar nicht mitbekamen, dass die bestellte Ware gar nicht in ihr Eigentum, sondern nur in den zeitweiligen Besitz überging. Details dazu sowie zur dahinterstehenden Firmenstruktur weist Golem in einem Beitrag auf. Lokalen Bezug bekommt die Meldung, wenn man sich verdeutlicht, dass Turbado u. a. Geräte von der Breiten Straße bzw. Nikolaistraße in Pirna aus versendet (hat). Die nachstehenden Fotos, die dies aufzeigen, hat Jan Hamisch, Sprecher des Stadtverbands Pirna von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, gemacht: Foto: Jan Hamisch Foto: Jan Hamisch Soll in Pirna weniger Einwegplastik verwendet werden? Einwegplastik ist nicht gut für die Umwelt, das wissen wir nicht erst seit gestern. Und dennoch wird es vielerorts für Verpackungen, Transportlösungen oder für To-Go-Nahrungsmittel angeboten. Vom Eis- und Kaffeebecher hin zum Beutel fürs Fast Food ist alles dabei – und alles landet auf Straßen, Fußwegen sowie an und auch in der Elbe. Wer mal an einem Samstag- oder Sonntagmorgen an der Elbe spazieren geht, kennt das Problem. Die Deutsche Umwelthilfe will nun dabei helfen, Städte von überflüssigem Plastik zu befreien. Wenn die eigene Stadt – also in unserem Fall Pirna – dabei sein soll, dann können Sie und könnt ihr euch entsprechend einsetzen. Das geht ganz bequem vom digitalen Endgerät aus über diesen Link: https://www.duh.de/plastikfreie-staedte/. – Themensammlung: Jan Hamisch, Johannes Domke / Text: Johannes Domke