Pirnaer Grüne News (KW 6 2021)

Es ist Sonntag, es ist Valentinstag und es ist ein sonniger Wintertag mit reichlich Schnee in Pirna. Zeit für die neuen „Pirnaer Grüne News“ also. Welche Themen dieses Mal dabei sind? Einfach nach unten scrollen und reinlesen 😉

Diese Woche in den Pirnaer Grüne News: Pandemie-Prophylaxe durch Naturschutz, Red Hand Day, Zerstörung Dresdens, Anschlag von Hanau, Querdenken, Clubhouse, Windkraft, EU-Abstimmung zum Recht auf Reparatur.
Diese Woche in den Pirnaer Grüne News: Pandemie-Prophylaxe durch Naturschutz, Red Hand Day, Zerstörung Dresdens, Anschlag von Hanau, Querdenken, Clubhouse, Windkraft, EU-Abstimmung zum Recht auf Reparatur.

Pandemie-Prophylaxe: Erhaltung des Regenwalds (und anderer Biotope)

Ja, ich mache direkt mal den Einstieg mit zwei nervigen Themen: Pandemie und dem Ökopartei-Dauerbrenner Naturschutz. Eigentlich verständlich, denn Viren können nur klein gehalten und als Pandemie-Verursacher ausgeklammert werden, wenn sie in der Natur durch eine Diversität von Biotopen eingedämmt werden – also durch viele Arten, die sich untereinander in Anzahl und Gesundheit regulieren. Wenn das noch zu unverständlich war, empfehle ich das Interview mit der Virologin Sandra Junglen bei Zeit Online. Mit diesem Link geht es direkt dorthin. 

Und dazu passend: „Studie: Klimawandel spielte wichtige Rolle bei Entstehung von Corona“ bei Norddeutsche Neueste Nachrichten (leider hinter einer Paywall).

Der 12.02. – internationaler Red Hand Day

Der Red Hand Day ist ein Aktionstag gegen den Einsatz von Kindersoldat*innen. Schätzungsweise 250.000 Kinder sind in Kriegen und bewaffneten Konflikten als Kämpfer*innen an der Waffe im Einsatz. Das muss gestoppt werden. Die Kriege müssen aufhören, die Verantwortlichen müssen zur Rechenschaft gezogen werden, die Kinder müssen psychologisch betreut werden und nicht zuletzt muss es einen Stopp für Waffenexporte geben. Einen Beitrag zum Aktionstag, der auch nützliche Links zum Weiterlesen enthält, finden Sie und findet ihr bei der Aktion „Mensch Pirna“: Einfach hier klicken und Details einsehen.

Der 13.02. – Jahrestag der Zerstörung von Dresden

Was gibt es dazu noch zu sagen? Nicht viel, besser ein Gedenken im Schweigen. Informationen zum diesjährigen Gedenktag gibt es beispielsweise mit diesem Link bei Zeit Online sowie auf der Webseite der Stadt Dresden an dieser Stelle. Wichtig ist – immer und immer wieder – keine geschichtsklitternde Umdeutung der Ereignisse durch Rechtsextreme zuzulassen. Ein Gedenken und ein starkes Auftreten gegen Extremismus, Hass, Hetze, Faschismus und dergleichen sorgt für eine bessere Zukunft als ein Opferkult, der ein Wiederholen der Geschichte mit sich ziehen würde. Denn der Bombenabwurf auf Dresden fand statt, weil Nazideutschland nunmal Nazideutschland war.

Der 19.02. – Anschlag von Hanau jährt sich

Hessen braucht JETZT einen Rechtsterrorismus-Opferfonds“, heißt es als Überschrift zu einer Campact-Petition, die Sie und ihr hier findet. Denn zuletzt ist der Rechtsextremismus in Hessen am meisten in Anschlägen gegipfelt – z. B. mit dem Anschlag von Hanau am 19.02.2020. Zudem wurde am 02.06.2019 Walter Lübcke erschossen. Alle Informationen zur Petition, zu den Hintergründen der Forderung und mehr gibt es auf der verlinkten Seite. Zudem weise ich mit der folgenden Liste auf jene Menschen hin, die am 19.02.2020 aufgrund des Anschlags eines Rechtsextremisten sterben mussten:

  • Gökhan Gültekin
  • Sedat Gürbüz
  • Said Nesar Hashemi
  • Mercedes Kierpacz
  • Hamza Kurtović
  • Vili Viorel Păun
  • Fatih Saraçoğlu
  • Ferhat Unvar
  • Kaloyan Velkov
  • Gabriele Rathjen

China kappt „Clubhouse“ die Leitung wegen offenem Meinungsaustausch

Über die Hype-App „Clubhouse“ kann man viel schlechtes sagen. Zum Beispiel, dass sich hierzulande vor allem Business-Möchtegerne damit profiliert oder Politiker sich damit ihre Karriere schwer gemacht haben. Die Plattform für einen recht unkomplizierten Austausch in Sprach-Chat-Form hat aber andernorts tatsächlich ein paar Chancen zum Austausch gegeben, die aufgrund staatlicher Restriktionen so bisher nicht möglich waren. Wie bspw. ABC News mit einem Beitrag berichtet, haben sich Menschen in China über die aktuellen Uiguren-Konzentrationslager (Infos) und das Massaker vom Tian’anmen-Platz in 1989 (Infos) unterhalten. Deshalb wurde die Nutzung nun staatsseitig untersagt.

„Querdenken“-Demos als Covid-19-Ansteckungsherde 

Wie aus einer Studie des ZEW Mannheim und der Humboldt-Universität zu Berlin hervorgeht, haben zwei Großdemonstrationen von „Querdenken“-Anhänger*innen im November 2020 dafür gesorgt, dass sich bis Weihnachten bis zu 21.000 Menschen mit dem Coronavirus angesteckt haben und mit der Krankheit Covid-19 infiziert wurden. Mindestens 16.000 sollen es demnach gewesen sein. Das zeigt u. a. das Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung an dieser Stelle auf. Eingegangen wird auf die Studie und ihre Ergebnisse zudem hier beim Volksverpetzer. 

Greenpeace-Recherche: Windkraft-Ausbau stockt wegen Klagen der Anti-Bewegung

Aus einem Netz von Windkraftgegner*innen gehen Klagen gegen Windräder und Windkraft-Parks hervor, welche deren Bau verzögern. Durch die kontrollierte und koordinierte Anti-Windkraft-Bewegung, die scheinbar von der konventionellen Energie-Industrie unterstützt wird, werden Klagen eingereicht, um der Energiewende Steine in den Weg und Stöcke in die Speichen zu werfen. Teils wird dies als Umweltschutz getarnt. Dies geht aus einer Greenpeace-Recherche hervor, zu der es hier einen Beitrag gibt. Der Spiegel hat sich des Themas ebenfalls angenommen.

Geld von Kriminellen im Immobilienbereich

Im Rahmen der „OpenLux“-Enthüllungen sind einige Machenschaften rund um die Steueroase Luxemburg aufgeflogen. Ein Beispiel stellen die Besitzverhältnisse eines berühmten Bauwerks im Düsseldorfer Medienhafen dar. So gehört dieses scheinbar dem Sohn des indonesischen Milliardärs Sukanto Tanoto, der laut Greenpeace „der größte Einzelverursacher der Abholzung von Wäldern weltweit“ ist, dem Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen werden und der Indonesien um Millionen von Steuereinnahmen geprellt hat. Durch windige Geschäfte ist seine Familie (mehr oder minder heimlich) an Immobilien in Deutschland gelangt. Das zeigt Sven Giegold von den EU-Grünen in einem Blogbeitrag auf. Dort finden Sie und findet ihr weitere Hintergründe und Lösungsansätze.

EU-Recht auf Reparatur: So haben deutsche Politiker*innen abgestimmt

Ebenfalls als Information von Sven Giegold aus dem EU-Parlament stammt die Stimmen-Übersicht zum „Recht auf Reparatur“, das Verbraucher*innen mehr Möglichkeiten für Reparaturen und damit für einen längeren Betrieb ihrer elektronischen Geräte bescheren soll. „Europaparlament stimmt für verpflichtende Verfüg- & Lieferbarkeit von Ersatzteilen für Elektrogeräte“, heißt es bspw. in diesem Tweet. Mit der dort geteilten Grafik wird zudem aufgezeigt, dass die Vertreter*innen aus Deutschland nicht geschlossen für dieses Verbraucher*innen-Recht gestimmt haben. Grüne, Linke, Volt und SPD waren klar dafür, während CDU/CSU, AfD, Freie Wähler und Co. dagegen waren. Hier der dazugehörige Blogbeitrag.

Und hier die besagte Übersicht als Bild:

Themenfindung: Anne Johannsen, Jan Hamisch, Johannes Domke / Text: Johannes Domke