Der Initiativkreis „Pirna im Gespräch“ lädt zu seiner vierten Veranstaltung ein. Sie wird am Sonntag, 23.04.23, von 11:00 – 13:00 Uhr im Uniwerk in Pirna in der Oberen Burgstraße 6 stattfinden.
Wie in den vorherigen Veranstaltungen werden fragende, neugierige und engagierte Menschen zusammenkommen, die sich in einem liberalen und demokratischen Pirna zu Hause fühlen. Alle sind herzlich eingeladen, sich wieder zu einem aktuell brisanten Thema zu informieren und auszutauschen. Gemeinsam soll nach Lösungen für anstehende Herausforderungen und Zukunftsfragen gesucht werden, denen sich unsere Stadt stellen muss.
Das Thema und unsere Gäste
Wie bei den vorherigen Veranstaltungen wird es auch am 23.04.2023 um einen Aspekt unseres Zusammenlebens gehen, der im Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland verankert ist. Im Focus wird Artikel 20a stehen: „Der Staat schützt auch in Verantwortung für die künftigen Generationen die natürlichen Lebensgrundlagen …“
Dabei soll der Frage nachgegangen werden, wie das Handeln vor Ort im Zusammenhang mit der globalen Klimakrise steht. Unter anderen werden zu Gast sein: Prof. Dr. Jörg Matschullat – Klimaforscher und Prorektor für Forschung und Transfer der TU Freiberg, Aimée van Baalen – Sprecherin und Vernetzungskoordinatorin der „Letzten Generation“ sowie Persönlichkeiten aus Pirna.
Der menschengemachte Klimawandel wird wohl inzwischen von niemandem mehr ernsthaft geleugnet. Sind doch seine Auswirkungen direkt vor unserer Haustür angekommen: der Anstieg der Durchschnittstemperaturen im Sommer und Winter, die Flutkatastrophen und Waldbrände. Wir verdrängen jedoch gern die Tatsache, dass wir in Mitteleuropa, wir in Deutschland, mit unserem Lebensstil und Ressourcenverbrauch dazu beigetragen haben und immer noch dazu beitragen, wenn sich die gesamte Erdatmosphäre weiter aufheizt.
Aber wir tun doch etwas, wird jetzt mancher einwenden. Wir werden in Pirna in den nächsten 10 Jahren 800 Bäume pflanzen, wir essen manchmal Bio, wir pflegen unsere Gärten, und die Stadt hat ein Klimaschutzkonzept. Doch reicht das? Werden unsere Kinder und Enkel noch genügend Wasser zu Verfügung haben oder wird das kostbare Nass demnächst rationiert werden müssen?
„Pirna im Gespräch“ geht der Frage nach, wie ernst die Lage überhaupt ist und welche staatlichen sowie individuellen Anstrengungen nötig sind, um unsere natürlichen Lebensgrundlagen so gut es geht zu schützen.
Worum es (nicht) geht?
Es geht nicht darum, uns an den Aktivitäten der „Letzten Generation“ abzuarbeiten. Natürlich lässt sich darüber trefflich streiten, zumal wenn mit Aimée van Baalen eine prominente Vertreterin im Podium sitzen wird. Am Ende solcher Diskussionen sind die Positionen in der Regel die gleichen wie am Anfang. Die einen verurteilen die Aktivisten, die anderen klatschen Beifall. Das eigene Handeln, der eigene Beitrag stehen bei solchen Diskussionen selten im Fokus.
Uns geht es um das Verstehen. Das Verstehen, dass der Klimawandel längst da ist und nicht mehr weggehen wird. Dass die Zeit und die Schnelligkeit, mit der wir uns anpassen und umstellen, ein wesentlicher Faktor der nächsten Jahre sein wird. Außerdem geht es um das Überlegen und gemeinsame Handeln. Zum Handeln müssen wir unbedingt kommen. Wir in Pirna, in Sachsen, in Deutschland, in der Welt. Aber was bedeutet das konkret? Darum geht es.
Wir freuen uns auf den interessanten Vortrag eines der profiliertesten Klimaforscher Sachsens, auf ein lebendiges Podium und ein ebensolches Publikum.
Der Ausklang
Nach Vortrag, Podium und vielen Gesprächen können sich alle bei Musik und kleinen kulinarischen Köstlichkeiten erholen und bei Bedarf weiter diskutieren.
Gefördert wird die Veranstaltung im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben“ und aus Mitteln des Freistaates Sachsen.
Dr. Bärbel Falke
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