Liebe Pirnaer*innen, liebe Interessierte,
nachdem uns wieder ein heißer Sommer plagte, gibt es nun Regen mit amtlicher Wetterwarnung. Was wäre ein besserer Anlass für Klimaproteste und die neuesten Pirnaer Grüne News? Wie auch schon in den vergangenen zwei Wochen haben wir für Sie und euch einige Meldungen gesammelt, die unter „grünem“ Licht betrachtet von Interesse sind. Der Fokus liegt dabei diese Woche auf der Klimakrise. Die entsprechenden Quellen sind natürlich verlinkt, sodass bei Interesse weitere Informationen und Details zu den angeschnittenen News eingeholt werden können.
Roter Stern Leipzig e.V. und André Hahn in Pirna
Am vergangenen Wochenende waren sowohl die Fahrradfahrer*innen des Roter Stern Leipzig e.V. als auch André Hahn (MdB, Die Linke) in Pirna. Nach der Ankunft der Radler*innen am Samstag gab es noch am gleichen Abend eine Infoveranstaltung im Uniwerk. Am Sonntagmorgen traf man sich dann am VVN-Denkmal an der Grohmannstraße. Dort hielt André Hahn eine aufschlussreiche Rede und „die Sterne“ legten einen Kranz nieder. Alles fand als Aktion gegen Rechtsextremismus, Rechtspopulismus und Rechtsterrorismus statt. Denn langsam aber sicher wird in Deutschland faschistisches Gedankengut wieder normalisiert, inklusive der Gewalttaten, Morde und Umsturzpläne. Unseren bebilderten Bericht zur Veranstaltung am Sonntag mit Auszügen von Herrn Hahns Rede gibt es mit diesem Link.
Coronavirus-Fallzahlen im Vergleich zur Vorwoche gestiegen
An dieser Stelle ein kleiner Einschub mit dem erneuten Hinweis auf die Webseite des Landratsamtes: https://www.landratsamt-pirna.de/coronavirus.html. Auf dieser ist (mit Stand Freitag, dem 25.09.2020) zu lesen, dass es aktuell 22 positiv getestete Personen mit Covid-19 im Landkreis gibt. Wie Sie und ihr letzte Woche lesen konntet, waren es da 17 Infektionen. In diesem Sinne: lieber einmal mehr die Maske (richtig) aufsetzen als unnötig Gefahr laufen, ans Beatmungsgerät zu müssen, um anschließend ein Leben lang mit Langzeitfolgen herum zu keuchen. Richtig aufgesetzt bedeckt die Maske den Mund sowie die Nase und schließt an den Rändern gut ab.
Verkehrsumbau in Sachsen: Verkehrswende-Netzwerk fordert mehr
In einer kleinen Meldung bei DIe Sachsen findet sich der Hinweis darauf, dass das 2019 gegründete Netzwerk „Verkehrswende Sachsen“ ein entschlosseneres Vorgehen von der Landesregierung fordert. Im Rahmen der Vorstellung eines Positionspapiers wurde darauf gedrängt, die bereits vereinbarten Maßnahmen nicht hinter andere Themen zurückzustellen. So wird zum Beispiel auf den Ausbau von Radwegen hingewiesen. Weitere Themen sind die landesweite Anbindung an den ÖPNV, ein entsprechender Tarif für ganz Sachsen sowie die Förderung von ökologischerem Personentransport – etwa durch Rad(schnell)wege und E-Bikes.
Passend dazu: Autoverkehr in Heidelberg 40-mal teurer als Radverkehr (RNZ)
Verbrenner-Verbot in Großbritannien bereits ab 2030?
Automobile mit Verbrennungsmotoren, die Treibstoffe aus fossiler Quelle verbrauchen, sind nicht nur maßlos überholt – sie sind auch schlecht für die Umwelt, die Gesundheit sowie fürs Klima. Deshalb ist eine Meldung des Guardian aktuell recht interessant. Sie zeigt auf, dass noch in 2019 ein UK-Verbot von Verbrennern für 2040 geplant war. Anfang 2020 wurde die Deadline auf 2035 korrigiert, und nun wird eine neue Verkürzung des verbleibenden Zeitraums um fünf Jahre erwartet. Wenn Sie und ihr die Nachricht sowie ihre Hintergründe lieber auf Deutsch lesen wollt, dann könnt ihr dies bei Golem tun. Mit der Maßnahme soll übrigens auch die Wirtschaft angekurbelt werden. Und noch ein netter Fakt: Norwegen plant ein Verbrenner-Verbot bereits ab 2025.
Der Golfstrom im Atlantik macht langsam schlapp
Ein mit zahlreichen Links zu Studien, Untersuchungen und anderen wissenschaftlichen Aussagen durchsetzter Artikel bei Spiegel Wissenschaft zeigt auf, dass der Golfstrom im Atlantik schwächer geworden ist. Messungen zu Geschwindigkeit und Salzgehalt der wärmeren Oberflächenströmung und kälteren Tiefenströmung zeigen dies auf. Die Klimakrise verstärkt diesen Effekt, was sich unter anderem in langfristigen Änderungen im Wetter Europas zeigt. Heißere Sommer, schwerere Winterstürme und die entsprechenden Folgen für Landwirtschaft, Gesellschaft und nicht zuletzt das alltägliche Zusammenleben sind im Hinblick dessen zu bedenken. Der lange, aber lesenswerte Artikel schließt mit folgender Aussage:
Wenn wir die Erderwärmung weiter vorantreiben, wird sich die Golfstromzirkulation weiter abschwächen – um 34 bis 45 Prozent bis zum Jahr 2100. Damit könnten wir dem Kipppunkt, ab dem die Strömung instabil wird, gefährlich nahe kommen.
Weltweiter #KeinGradWeiter-Klimastreik am 25.09.2020
Am gestrigen Freitag, dem 25.09.2020, gab es weltweit Klimastreiks, die unter dem Motto „Kein Grad Weiter“ auf die aktuelle Entwicklung der Klimakrise hinwiesen. Wie eine interaktive Karte von Fridays For Future aufzeigt, gab es neben den sowieso wöchentlich stattfindenden Veranstaltungen auf allen Kontinenten auch viele speziell für diesen Tag organisierte Events. Über 3.250 Eintragungen wurden vorgenommen. Nicht zu sehen ist dabei, dass sich auch die Forscher*innen in der Arktis und in der Antarktis solidarisch mit den Klimaprotesten gezeigt haben. Fotos von ihnen finden Sie und findet ihr beispielsweise in diesem Tweet.
Neue ICE- und ECx-Fernzüge frischen das Bahnangebot auf
Laut einem Beitrag von heise online hat die „Verjüngung der Fernverkehrs-Flotte“ der Deutschen Bahn ihren Anfang genommen. Das ist auch nötig, da IC-Wagen im Schnitt 32 Jahre alt sind (einzelne Exemplare knapp 50 Jahre), und die ICE-Triebzüge durchschnittlich 19 Jahre. Bis zum Jahr 2026 sollen aber rund 12 Milliarden Euro in die Modernisierung investiert werden. Die Bahn will etwa die Hälfte davon in ICE-4-Züge stecken, um die aktuell verwendeten ICE-1- und ICE-2-Modelle abzulösen. Zudem sollen ab 2023 auch Züge der Bezeichnung ECx rollen, welche mit jeweils 570 Sitzplätzen auch im Intercity-Bereich fahren sollen. Dazu heißt es:
Mit einer Höchstgeschwindigkeit von 230 km/h schließt der ECx die Lücke zwischen den deutlich langsameren Intercity-2-Doppelstockzügen (160 km/h) und dem ICE 4 (250 km/h).
Videoempfehlung: „Klimawandel in Rumänien“ von ARTE, 2020
Und hier noch eine kleine Videoempfehlung für das verregnete Wochenende: Eine halbstündige Reportage von ARTE zum Klimawandel in Rumänien, dem in einigen Regionen aus der Bevölkerung heraus entgegengewirkt wird. Zum Beispiel durch die Aufforstung von versandeten Flächen. Der Film entstand 2020 und zeigt damit ein aktuelles Bild der Situation.
https://www.youtube.com/watch?v=W8leflQC2mI
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Themensammlung: Jan Hamisch, Johannes Domke / Text: Johannes Domke